Hospizbegleiter beschäftigen sich mit ernstem Thema
Roth – Nach zwei Jahren Pause trafen sich die Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter des Hospizvereins im Landkreis Roth endlich wieder zu ihrem jährlichen „Gemeinschaftswochenende“.
Mittlerweile auf stattliche 24 Teilnehmer angewachsen, ging es dieses Mal ins Evangelische Bildungszentrum am Hesselberg. Die herrliche Natur dort war ein guter Ausgleich zu dem schwierigen Thema, welches sich der Verein vorgenommen hatte: „Selbstbestimmtes Leben und Sterben – wie umgehen mit der Frage des Assistierten Suizids?“
Mit Unterstützung einer auswärtigen Referentin diskutierten die ehrenamtlichen Hospizbegleiter und Teile des Vorstandes, ob es moralisch verantwortbar ist, Menschen bei ihrer Selbsttötung behilflich zu sein, ob man sich zumindest vorstellen könne, solche Menschen hospizlich zu begleiten – und welche Position letztendlich der Hospizverein dazu einnehmen wolle.
Am Ende des Seminartages waren sich alle einig, dass es sich um eine sehr umfassende Fragestellung handelt und durch die wenigen Stunden erst ein längerer Findungsprozess angestoßen worden sei. Nichtsdestotrotz müsse der Verein zukünftig klar Stellung beziehen, denn es könne jederzeit an die Hospizbegleiter der Wunsch nach Begleitung bei einem assistierten Suizid herangetragen werden. Das Thema soll nun in einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Vorstand, Ehrenamtlichen sowie Hauptamtlichem, weiter behandelt werden.
Das restliche Wochenende nutzten die Hospizbegleiter, um sich nach der langen Coronazeit wieder intensiver auszutauschen, Gemeinschaft zu erleben und die neuen Hospizbegleiter aus dem vergangenen Ausbildungskurs näher kennenzulernen. Dazu diente bestens ein Ausflug am Sonntag ins nahegelegene Limesmuseum und Spaziergänge am höchsten Berg Mittelfrankens, inklusive Fernblick und toller Aussicht.
Dieter Steger