Preisgekrönter Film über japanische Bestattungsrituale

 „Ein herzerwärmender Film“ schreibt die Frankfurter Rundschau über Nokan – Die Kunst des Ausklangs, der vor einigen Jahren den Oscar für den besten fremdsprachigen Film erhielt. Der Hospizverein Landkreis Roth zeigt ihn am Dienstag, 29. Oktober, im Augustinum in Roth.

Im Mittelpunkt steht der junge Cellist Daigo Kobayashi (Masahiro Motoki), der davon träumt, ein bekannter Musiker zu werden. Aber noch ist sein neues, edles Instrument nicht abgezahlt, da muss er erfahren, dass sein Orchester aufgelöst wurde. Auf der Suche nach Arbeit zieht er mit seiner Frau zurück in den Norden Japans.

Ein „Reise-Büro“  will ihn sofort anstellen – aber Daigos Begeisterung darüber weicht schnell dem Entsetzen als er erfährt, worum es bei dieser „Reisebegleitung“ geht: Als „Nokanshi“, als Bestatter, soll er nach altem Ritus die Verstorbenen auf die „letzte“ Reise vorbereiten. Nur widerwillig und aus Geldnot nimmt er die Stelle an. Doch unter seinem Chef und Mentor Ikuei Sasaki (Tsutomu Yamazaki) entwickelt er sich zu einem wahren Meister des Zeremoniells.

In der Öffentlichkeit allerdings gilt der Beruf des Nokanshi als verpönt und „unrein“, so dass Daigo anderen gegenüber die wahre Natur seiner Tätigkeit zu verschweigen sucht. Aber vergeblich. Freunde von früher wenden sich ab und als seine Frau davon erfährt, kommt es zum Bruch. Alte Geschichten aus der Kindheit tauchen auf und der Tod des ungeliebten Vaters führt zu Konflikten.

Das alles erzählt der Film mal ernst, mal humorvoll, mal komisch, mal leise, ganz ruhig und versöhnlich. Was bleibt, sind die Gesten: die eleganten und perfekten Faltungen der Tücher und Gewänder, die achtsame Bewegung der Arme, die zarte Berührung der Gesichter, die äußerst respektvolle und hingebungsvolle Haltung der Personen – und die wunderbare Musik.

Vor und nach der Filmvorführung stehen Mitglieder des Hospizvereins zur Verfügung, um über die Angebote vor Ort zu informieren.